Vom "Schorsch & de Bagasch" war hier ja schon zweimal die Rede.
Und es ist einfach eine schöne Sache, dass dieser blog so allmählich wächst und man so auch die musikalisch-künstlerische Entwicklung gerade von eher unbekannteren Musikern und Bands hier dokumentieren kann.
Dies freut mich insbesondere genau bei "Schorsch", denn er ist nicht nur ein bayerisches Urvieh, sondern einer der intensivsten Blues/R & B Musiker, die Deutschland zur Zeit aufweisen kann.
Und deshalb ist es irgendwie schade, dass eventuell seine Texte nicht überall in Deutschland so richtig verstanden werden, denn die Texte sind in ihrer Intensität schon ziemlich beeindruckend. Und gleiches gilt dann auch für die Musik ... Ungaublich, was hier für musikalischen Tiefen ausgelotet werden ... anhören und staunen !
Und so stellt er sich selbst vor:
"Rhythm & Blues mit bairischem Akzent
Texte mit Biss und dem sprichwörtlichen Münchner Grant - starke Konzerte in elektrischer oder akustischer Besetzung."
Und wer mir nicht glaubt, lese folgenden Text:
Ein Gesicht wie das Wettersteinmassiv. Tiefe Furchen, wildes Wurzelgestrüpp, umgeben von einem geheimnisvollen Nebel, der aussieht wie ein breitkrempiger Hut, gezeichnet von Sonne und Stürmen, respekt-, aber niemals furchteinflößend. Dafür sorgen schon die Augen: freundlich, neugierig, lachend. Ein Fenster zu seiner Seele.
Eine Musik wie München. Blues, natürlich. So ungeschminkt und rau wie das Hasenbergl, so krude und bizarr wie das Valentin-Musäum, so bunt und authentisch wie der Englische Garten. Diesmal geht der Schorsch noch einen Schritt weiter. Wenn sich wieder ein Song aus den Schlagseiten seines Lebens herauskristallisiert hat, dann reicht ihm das Vokabular des Blues manchmal nicht mehr. Dann kann es auch Rock’n’Roll sein, Pop, oder einfach nur ein Lied. Die Leute sollen vor allem wissen, dass er dahintersteckt. Das allein ist ihm wichtig. Probiert hat er schon Einiges: Fahrkartenverkäufer, Psychotherapeut, Taxifahrer. Aus der Not geboren, vom Schicksal geschubst, vom Elternhaus gezwungen.Die Stimmen aus der Reitpeitschenzeit. Schorsch wusste freilich stets, dass er nur mit einer Gitarre in den Händen und einem Mikro vor dem Kopf er selbst sein kann. Ein Musiker, der bei jedem Konzert ein kostbares Gebräu aus Adrenalin und Herzblut an sein Publikum verschenkt. Einer, der nicht einfach nur um der Show Willen spielt oder singt, sondern erst in diesem bestimmten Moment sein wahres Gesicht offenbart. Der einen geheimnisvollen Zauber hörbar macht, der überall in der Luft liegt. Auf seine ureigene Art. Unverblümt. Direkt. Spannend. Und bayerisch.„Jedn Dog wenn Sonn aufgeht, na g’freit er si, dass er so lebt, wia’s eam daugt!“ Schorsch, dieser melancholische „Grantler“ mit „Woikn auf da Seel“, liebenswert, hin und wieder „Zwida“, „Normalerweis“ „Auf da Roas“ und der besser heute, als „Seinerzeit“ mit all den anderen berühmten gleichgesinnten Münchnern wie Rilke, Lenin, Thoma, Gulbransson, Roda Roda, Toller oder Graf lebt, in dieser Stadt, die zu ihm passt wie ein maßgeschneiderter Anzug. Denn Schorsch & de Bagasch braucht es dringend in Zeiten, da Musik nur noch verkauft, aber nicht mehr gelebt wird. Jedn Dog. (Reinhard Köchl)
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oder:
"Der Bluessänger erlebt. Und er singt. Und er spielt die Gitarre, als wäre sie vom Teufel persönlich gestimmt. Und: Er liebt, der Bluessänger. Er liebt sein melancholisches Wesen, das schnell in einen Grant umschlagen kann, wenn der Tag danach ist: „Heit bin in zwida, und zwida mog i bleim“. Und er liebt das Unterwegssein. Und der Bluessänger liebt das Lieben an sich, und zwar unbändig. „Roi mit mia, Baby, roi mit mir übern Rand, roi ma uns um an Vastand, bis zur Sonna is net weit.“ Auf ‚Jedn Dog’ finden sich die magische München-Hymne „Seinerzeit“ ebenso wie das unheimliche, rollend-grollende Nachtstück „Dram an Blues“. Und der Rock’n’Roll „Supa schaugst aus“, dass jeder Tag mit so einem Soundtrack schon im voraus gerettet ist. ‚Jedn Dog’ macht einen geheimnisvollen Zauber hörbar, der überall in der Luft liegt. Auf seine ureigene Art. Unverblümt. Direkt. Spannend."
Besetzung:Klaus Benz (keyboards, vocals)
Thomas Bittner (drums)
Ferdl Eichner (harmonica, slide-guitar)
Schorsch Hampel (vocals. guitar)
Dom Schindlbeck (bass)
+
Johannes Bruhn (drums bei 01., 02., 06. - 10.)
Claudia Cane (vocals bei 05.)
Otto Göttler ("singende Säge")Stephan Hollstein (clarinet bei 08.)
Dr. Will (background vocals) Titel:
01. Supa schaugst aus (Hampel) 3.50
02. Auf da Roas 4.11
03. Dram an Blues 4:13
04. Seinerzeit 3.09
05. Normalerweis (Hampel/Schneider) 3.13
06. Roi mit mia Baby 3.41
07. Da Grantler 4.06
08. Konrad & Nora 4.50
09. Wos des ois bedeit 3.48
10. Nix mit uns zwoa 3.32
11. Tabor Süden 3.05
12. Woikn auf da Seel 4.58
13. Jedn Dog 4.15
14. Zwida 3.14
15. Wos des ois dedeit (Wohnzimmerversion) 3.16 ADL 0586 (share online)
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